Ein sächsischer Landwirt, der im Zweiten Weltkrieg sein rechtes Bein verloren hatte, legte einen Stelzfuß an, wenn er seiner Arbeit nachging. Die robuste Holzprothese tat viele Jahre ihren Dienst. Wir wissen lediglich von einer einzigen Last, die der Landwirt mit ihr hatte: Der lederne Schaft, der seinen Amputationsstumpf umfing, weitete sich mit der Zeit. Die Prothese saß daher nicht mehr gut. Der Landwirt musste nun zusätzlich Stumpfstrümpfe anziehen, um den zuverlässigen Sitz seines Arbeitsbeins zu sichern.
Patschhand (Unterarmprothese)
- Objektmaß (HxBxT): 5,3 x 19 x 5 cm
- Gießharz, Kunststoff
- Hersteller: Orthopädie-Technik Berlin
Stumpfeinbettung ellenbogenübergreifend, im Gießharzschaft mit Kleinkind-Prothesenhand.
Bei dem Kind lag eine Fehlbildung der linken Hand vor (Dysmelie). Die Patschhand diente als Einstieg in die Prothesenversorgung. Die passive Armprothese, deren Hand als Fäustling ausgearbeitet ist, sollte dem Kind ab einem Alter von neun Monaten helfen sich langsam an einen Gliedersatz zu gewöhnen, sie sollte für einen Längenausgleich sorgen und einen Gegenhalt zur gesunden Hand bieten. Die Handinnenfläche weist allerdings kaum Kratzer auf, vermutlich wurde sie eher nicht als Gegenhalt verwendet. Der Stumpf wurde in einen ellenbogenübergreifenden Gießharzschaft eingebettet. Gießharz zeichnet sich durch große Passgenauigkeit und hohe Formbeständigkeit aus und gewährleistet einen engen Kontakt zwischen Prothese und Stumpf.