Achselstützen

Gehstützen aus Buchenholz und Eiche mit einem Holzring, der den Oberarm umschließt. Die Stützen sind höhenverstellbar.

  • Objektmaß (HxBxT): 124 x 16,5 x 18 cm (Oberarmring waagerecht) | Objektmaß (HxBxT): 130 x 3 x 18 cm
  • Buchenholz, Eichenholz, Gummi | verschraubt

Gehhilfen sollen die individuelle Mobilität und damit die selbständige Lebensführung von Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit fördern. Gehstützen kommen häufig nach Verletzungen an den unteren Extremitäten zum Einsatz. Bei solchen Achselstützen konnte ein Teil des Körpergewichts über die Achseln abgestützt werden. Die Arme wurden dadurch entlastet. Körperlich stark geschwächte Patienten oder Patienten mit Erkrankungen der Ellenbogen- oder der Handgelenke (z. B. Rheuma) empfanden solche Achselstützen oft als angenehmer als Unterarmgehstützen. Sie konnten allerdings eine Druckschädigung der in der Achselhöhle verlaufenden Nerven und eine Durchblutungsstörung durch Druck auf die Achselarterie auslösen.

Beiträge zu diesem Objekt

Vielzahl und Vielfalt sind ein Kennzeichen der »Prothetik«- Sammlung des Deutschen Hygiene-Museums. Die Sammlung umfasst etwa 700 Körperersatzteile, die vorwiegend aus dem 20. und 21. Jahrhundert stammen. Die Prothesen, Implantate und Orthesen, Seh-, Geh- und Hörhilfen haben sehr unterschiedliche Funktionen: Sie ersetzen amputierte Körperteile oder -funktionen, ergänzen als unzulänglich wahrgenommene Körper, kompensieren oder optimieren.

Der Krieg ist sicherlich nicht Vater aller Dinge, doch was die Entwicklung von Prothesen betrifft, kann er elterliche Rechte beanspruchen. Zwar hat es schon im alten Ägypten, vor rund 2600 Jahren, Prothesen gegeben, die auch zivile Verletzungen ausglichen. Der Erste Weltkrieg mit seiner veränderten Kriegstechnik einerseits – Artilleriegeschosse wie Schrapnelle statt Handfeuerwaffen – und seinem verbesserten Sanitärwesen andererseits war jedoch ein wesentlicher Motor für die Entwicklung und Verbreitung von Prothesen.

Das Deutsche Hygiene-Museum versteht sich als Museum vom Menschen. Seine Sonderausstellungen beschäftigen sich mit aktuellen oder historischen Themen aus Wissenschaft und Gesellschaft, Kunst und Kultur. Im Mittelpunkt der Dauerausstellung »Abenteuer Mensch« steht das Themenfeld Körper und Gesundheit. Körpergeschichte und damit die Frage nach dem Verhältnis von Körper und Gesellschaft bildet den thematischen Schwerpunkt der Sammlungstätigkeit des Deutschen Hygiene-Museums.