Der Herzschrittmacher »Phoenix«

Halbrundes, silberfarbenes, zweiteiliges Gehäuse mit Angaben zum Hersteller auf der Schauseite sowie transparentem Elektrodenanschluß an der Oberseite.

Demonstrationsmodell für ein implantierbares Gerät zur Regulierung des Herzrhythmus bei Störung des Reizleitungssystems. Der künstliche Schrittmacher regt das Herz elektrisch durch Impulse aus einer Batterie an. Das Gerät ist multiprogrammierbar, d.h. anpassbar an die individuellen Bedürfnisse des Patienten oder der Patientin. Die Kontrolle des Gerätes erfolgt telemetrisch. Der „Phoenix“ ist Vertreter einer neueren Schrittmachergeneration, die in der Regel im Bereich des Brustmuskels implantiert wird. Eine Elektrode, die bei diesem Gerät nicht vorhanden ist, leitet die Reizimpulse vom Schrittmacher zum Herzen. Sie wird von einer Ader am Hals oder unterhalb des Schlüsselbeins bis ins Herz geschoben und dort verankert. Die Operation wird in örtlicher Betäubung ausgeführt und dauert 30 bis 60 Minuten. Nach dem Eingriff können sich die Elektroden verschieben. Je länger sie implantiert sind, desto häufiger treten Verschleißerscheinungen auf, die Elektroden können brechen. Mitunter müssen sie deshalb ausgetauscht werden. Dies betrifft vor allem jüngere Patienten, die ihren Schrittmacher jahrzehntelang tragen.

Objektvignette: Technik, die unter die Haut geht (vom Projektteam des Deutschen Hygiene-Museums (7. Apr 2016)

Beiträge zu diesem Objekt

Die Prothetik-Sammlung des Deutschen Hygiene-Museums bildet die materielle Grundlage für das Forschungsprojekt »Anthropofakte«. Sie umfasst etwa 700 Prothesen und andere technische Hilfsmittel zur Erweiterung des menschlichen Körpers aus dem 20. und 21. Jahrhundert. In dem Band »Objekte und Geschichten« wird die herausragende Museumssammlung nun vorgestellt.